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Samstag, 6. November 2021 - 09:58

„Weihnachten ist in Dresden mehr als Stollen und Striezelmarkt““

Oberbürgermeister Dresden Dirk Hilbert - Foto Paulae
Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert
Foto: Paulae

Interview mit Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert für den Bülow-Kurier unseres Hotels Bülow Palais

Herr Oberbürgermeister, Dresden zählt zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität in Deutschland. Was macht für Sie persönlich die Stadt lebenswert?

Dresden ist meine Heimat und ich bin hier geboren. Trotzdem gibt es immer wieder etwas Neus zu entdecken – auch nach fast 50 Jahren. Diese Verbindung aus Natur, Architektur und Geschichte ist für eine Großstadt sicherlich einmalig. Hinzu kommt eine Region mit dem Erzgebirge, der Sächsischen Schweiz und der Lausitz, die in nicht einmal einer Stunde erreichbar sind.

Dresden wurde 2015 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zur „Zukunftsstadt“ ernannt. Seitdem entwickeln Bürger und Wissenschaftler Ideen und Projekte für eine nachhaltige Stadt. Die Stadtverwaltung unterstützt die Umsetzung. Welche Projekte finden Sie besonders spannend?

Für mich sind die Stadtteilfonds ein tolles Projekt. Bürgerinnen und Bürger können hier ganz unmittelbar selbst über die Verwendung von Geldern entscheiden – ohne Bürokratie und zahllose Gremien. Das ist nicht nur unmittelbare Demokratie, sondern sorgt auch dafür, dass die Lebensqualität in den Stadtquartieren steigt.
Hinzu kommen eigentlich alle Projekte, die sich mit der Mobilität der Zukunft beschäftigen, denn das wird das große Thema der kommenden 50 Jahre sein: Wie bewegen wir uns in einer Stadt effektiv, sicher, günstig und gleichzeitig klimaneutral.

Angenommen, die Finanzierung wäre geklärt und der Stadtrat würde mitziehen: Welchen Meilenstein würden Sie für Dresden gern noch erreichen?

Wir sind in Dresden in der dankbaren Situation, dass wir finanziell gut gewirtschaftet haben. Wir konnten den Kulturpalst zu einem der besten philharmonischen Konzertsäle Europas umbauen und im Kraftwerk Mitte mit Operette und Kinder- und Jugendtheater ist ein kulturelles Epizentrum entstanden. Auch der Wiederaufbau des Neumarktes ist fast abgeschlossen. Im Augenblick hoffen die Dresdnerinnen und Dresdner auf die Wiedereröffnung des Fernsehturms, aber auch da sind wir gemeinsam mit Bund und Land schon viele Schritte weiter. Wenn ich mir ein Freilos wünschen dürfte, dann wäre es eine große Galerie für moderne Kunst und ein Museum für jüdisches Leben in Dresden und Sachsen.

Im Advent ist Dresden ein sehr beliebtes Reiseziel. Seit einigen Jahren bezeichnet sich die Stadt sogar selbstbewusst als „Weihnachtshauptstadt Deutschlands“. Halten Sie den Titel für gerechtfertigt?

Hinter diesem Marketing-Titel steckt ja eine lange Tradition in der Stadt und der Region und deshalb finde ich es durchaus gerechtfertigt. In der Weihnachtszeit versprüht die Stadt einen besonderen Zauber und die Märkte bieten eine solche Vielfalt, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Weihnachten ist in Dresden mehr als Stollen und Striezelmarkt. Wir haben gerade in Zusammenarbeit mit den Kirchen viel von der Ursprünglichkeit des Weihnachtsfestes zurückgeholt und die Besucher danken es uns.

Sie haben im letzten Jahr bis zuletzt darum gekämpft, dass der Striezelmarkt doch noch stattfinden kann. Warum ist Ihnen der Markt so wichtig?

Weil nicht nur die Besucher des Marktes ihren Striezelmarkt lieben, sondern weil viele Händler, Gastronomen und Handwerker in ihrer Existenz von dem Markt abhängig sind. Auch wenn es letztendlich aufgrund der Corona-Situation nicht geklappt hat, bereue ich es keinen Augenblick für diese Menschen bis zur letzten Minute gekämpft zu haben.

Für die einen ist es das Nussknacker-Ballett in der Semperoper, für die anderen das Weihnachtsoratorium mit dem Kreuzchor. Gibt es ein Kulturerlebnis in Dresden, das für Sie persönlich zu Advent oder Weihnachtszeit einfach dazu gehört?

Es gibt im Dresdner Stadtteil Loschwitz direkt am Blauen Wunder einen kleinen, aber sehr feinen Weihnachtsmarkt. Dort direkt am Elbhang einen guten Glühwein von einem sächsischen Winzer zu genießen ist für mich auch ein Kulturerlebnis.

Die Fragen stellte Sebastian Thiel