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Donnerstag, 30. März 2023 - 09:00

„Also haben wir uns in das Abenteuer gestürzt.“

Die Bülow Residenz wird 30 Jahre

Hotel Bülow Residenz Außenansicht
Sachsens ältestes Herrenhaus: die Bülow Residenz

Sie war die Vorbotin der glanzvollen Rückkehr des Barockviertels. Heute ist sie eine Legende unter den Hotels in Dresden: die Bülow Residenz. Dabei sollte vor 30 Jahren aus Sachsens ältestem Herrenhaus eigentlich etwas ganz anderes entstehen. Aus Anlass des Jubiläums werfen wir im Interview mit Inhaber Horst Bülow und Gastgeber Ralf J. Kutzner einen Blick zurück in die Anfangszeit.

Herr Bülow, wann und wie beginnt die Geschichte der Bülow Residenz?

Horst Bülow: Mit einer etwas kuriosen Begegnung an einer Hotelbar im Dresden Hilton. Das muss im Jahr 1990 oder 1991 gewesen sein. Wir sind als Projektentwickler in Stuttgart tätig und suchten damals für eine Niederlassung in Dresden einen Bürostandort. Ein Makler zeigte uns deshalb an besagter Bar einen Lageplan einer Immobilie in der Rähnitzgasse. Bald darauf haben wir sie uns angesehen. Von außen hatte mir das Gebäude mit den barocken Zierelementen gleich zugesagt. Ich dachte mir, daraus kann man etwas machen. Dann haben wir kurz entschlossen das Gebäude erworben.

In welchem Zustand war das Haus damals?

HB: Äußerlich recht gut. Wir glaubten, da reicht ein Anstrich. Doch so ein Denkmal steckt voller Überraschungen. So sind wir zum Beispiel auf Decken gestoßen, die zur Dämmung mit Kohle gefüllt waren! Letztlich mussten wir alles rausreißen und das Haus totalsanieren. Dabei haben wir einen Keller entdeckt, der eine schöne Gewölbedecke hatte. Der wurde später die Hotelbar.

Aber eigentlich sollte das Haus ja ein Bürogebäude werden …

HB: Ja, aber daraus wurde nichts. Nachdem wir das Haus gekauft hatten, teilte uns die Stadt mit, dass sie ein reines Bürogebäude im Barockviertel nicht genehmigen könne. Unten Läden, im ersten Obergeschoss Büros und darüber Wohnungen: Das war die Vorgabe. Auf meine Nachfrage nach Alternativen, antwortete die Stadt, dass auch ein Hotel denkbar wäre. Also hatten wir überlegt, ob das tatsächlich eine Option wäre. Das Haus hatte ja einen Innenhof und umlaufend in jeder Etage einen Flur. Da konnten wir die Zimmer wunderbar anordnen.

Hatten Sie zuvor schon einmal mit dem Gedanken gespielt, ein Hotel zu eröffnen?

HB: Nein, aber das Metier war uns auch nicht fremd. Wir haben als Bülow AG zahlreiche Hotels für Großkonzerne gebaut – und tun das bis heute. So entstand die Idee, das Haus zu behalten und selbst zu betreiben. Auf diese Weise wollten wir wertvolle Praxiserfahrungen sammeln, die Wünsche der Hotelnutzer erfahren und bei unseren zukünftigen Planungen berücksichtigen. Außerdem waren Hotels zu der Zeit sehr gefragt und meine Frau war sehr hotelbegeistert. Also haben wir uns in das Abenteuer gestürzt.

Herr Kutzner, Sie sind seit der ersten Stunde dabei. Wie haben Sie die Anfangszeit der Bülow Residenz erlebt?

Ralf J. Kutzner: Das war eine spannende und unvergessliche Zeit! Vom ersten Kontakt mit dem Ehepaar Bülow, über die Eröffnung des Hotels, das Team der Mitarbeiter und die Stadt mit ihren Menschen. Es herrschte damals unglaubliche Aufbruchsstimmung in Dresden, überall drehten sich Baukräne und auch unser Barockviertel wurde Fassade für Fassade wieder als das Juwel sichtbar, das es einmal war.

Hätten Sie damals für möglich gehalten, dass Sie 30 Jahre später gemeinsam mit der Bülow Residenz Jubiläum feiern würden?

RJK: Auf gar keinen Fall! Ich hatte ursprünglich vor, das Hotel zu eröffnen, im Land bekannt zu machen und dann weiterzuziehen. Aus diesen geplanten drei bis vier Jahren sind nun 30 geworden …. und kein Ende in Sicht. (lacht)

Herr Bülow, Hotelbesitzer zu sein: Was war und ist das für Sie für eine Erfahrung? Wie hat das ihr Leben geprägt?

HB: Die Hotellerie war hauptsächlich das Thema meiner Frau. Die hat sich in Zusammenarbeit mit Herrn Kutzner stark eingebracht. Ich denke da zum Beispiel an die Dekorationen zu Ostern und zu Weihnachten. Die hat sie immer sehr liebevoll ausgeführt. Aber es gibt auch Erfahrungen, die wir beide ohne die Hotels sicher nicht gemacht hätten.

Zum Beispiel?

HB: Eine verrückte Geschichte war die Tagung der Nato-Generäle in der Bülow Residenz. Das muss in den späten 1990er Jahren gewesen sein. Die Sicherheitsvorkehrungen waren immens. Ein AWACS-Radarflugzeug kreiste zur Luftraumüberwachung über Dresden. Plötzlich war der amerikanische General verschwunden! Sofort herrschte helle Aufregung. Es wurde überall vergeblich nach ihm gesucht. Kurz drauf stand er zur großen Erleichterung aller wieder in der Lobby. Er war an der Elbe joggen.

Haben Sie so etwas wie ein Leitbild, ein Ideal von Gastgeberschaft, das sie mit den Bülow Hotels verwirklichen wollen?

RJK: Nennen wir es eine Vision, die eine Orientierung für jeden Mitarbeiter schafft. Hierbei spielen Werte und deren Vermittlung beim täglichen Miteinander eine entscheidende Rolle.
HB: Ich denke, man kann das in einem Wort sagen: Qualität. Wir haben als Bülow AG den Ruf einer hohen Qualität. Diesem werden wir auch mit den Hotels gerecht. Wir sind in Rankings immer unter den besten Häusern in Deutschland – und da wollen wir auch bleiben.

Die Fragen stellte Sebastian Thiel